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Fachdidaktik Englisch

 

Mit derzeit knapp 3000 Studierenden ist die englische Fachdidaktik die größte didaktische Abteilung innerhalb der Fächergruppe 5 (Moderne Sprachen und Kulturen) der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln. Es können die BA- und MEd-Studiengänge Englisch Lehramt Grundschule, Haupt-/Real-/Gesamtschule, Sonderpädagogik, Gymnasium und Gesamtschule sowie Berufskolleg, die (auslaufenden) Lehramt-Studiengänge Haupt-, Real- und Gesamtschule, Grundschule, Sekundarstufe I und II, Sonderpädagogik und der Zusatzstudiengang „Bilingualer Unterricht – Englisch“ studiert sowie in diesen Bereichen promoviert werden.

Als Wissenschaft vom Lehren und Lernen des Englischen kann die englische Fachdidaktik als „Transformationswissenschaft“ verstanden werden (Decke-Cornill und Küster 2010: 8), die neben pädagogischen und methodologischen Überlegungen zum Unterricht einen Transfer der anglistisch-amerikanistischen, fachwissenschaftlichen Linguistik sowie der Literatur- und Kulturwissenschaften zu Sprach- bzw. Literaturdidaktik leistet. Neben einem verstärkten Interesse an den Bedingungen und Herausforderungen des Zweitspracherwerbs sind weitere Gegenstände der englischen Fachdidaktik die Theorie und Praxis des Sprach- und Literaturunterrichts, der Medienunterrichts sowie Fragen des Curriculums Englisch. Die Fachdidaktik steht dabei notwendigerweise in engem Austausch mit den fachwissenschaftlichen Teildisziplinen und berücksichtigt methodische und mediale Aspekte sowie fachübergreifende und fächerverbindende Fragen. Als Zentralkategorien ergeben sich in diesem Kontext zum einem ein sprachdidaktisch klar konturiertes Konzept handlungsorientierten Unterrichts, wobei „Handlung“ in erster Linie als „Sprachhandlung“ aufzufassen ist (Bach und Timm 2003) sowie das Ziel des inter-/transkulturellen Lernens bzw. der interkulturellen kommunikativen Kompetenz (Byram 1997).

 

Handlungsorientierung und Sprachhandeln

Eine an Kompetenzen orientierte Englischdidaktik fokussiert unweigerlich die „Befähigung der Schüler zu fremdsprachlichem Handeln“ (Bach und Timm 2003: 1), wobei diese Kompetenz von den Schülerinnen und Schülern aktiv erarbeitet wird und der fremdsprachliche Unterricht in erster Linie darauf abzielt, die entsprechenden Lernprozesse zu unterstützen und motivierend zu begleiten. In Übereinstimmung mit Erkenntnissen aus der Spracherwerbsforschung erfährt die englische Sprache somit eine Doppelrolle: sie ist sowohl das Ziel des Unterrichts als auch das Medium des Unterrichtsdiskurses. Um dieser Doppelfunktion gerecht zu werden, ist eine zentrale didaktische und methodische Prämisse die der Handlungsorientierung. „Handlung“ wird dabei im Sinne des Sprachhandelns verstanden; das heißt, dass versucht wird, durch möglichst lebensnahe und authentische Kommunikationsanlässe eine kommunikative Atmosphäre entstehen zu lassen, die den Lernenden vermittelt, dass der Gebrauch der englischen Sprache für sie persönlich bedeutsam ist und die Möglichkeit gibt, „für sie sinnvolle Inhalte auszuhandeln“ (Haß 2013: 21).

 

Interkulturelles und Transkulturelles Lernen

Im Einklang mit dieser Leitidee fremdsprachlichen Handelns ist eine zentrale inhaltliche Kategorie die des inter- bzw. transkulturellen Lernens. Durch das Erlernen einer Fremdsprache und eng verknüpft mit dem Leitziel des Spracherwerbs kann schon der Englischunterricht der Grundschule im Hinblick auf interkulturelle Kompetenz darauf angelegt sein, ein „Bewusstsein[] für kulturelle Unterschiede“, zum Beispiel im Vergleich verschiedener Anredeformen oder mit Hinweis auf lexikalische Differenzen und false friends, zu schaffen (Volkmann 2010: 158). Mit zunehmender Sprachkompetenz und Komplexität der Unterrichtsinhalte eignen sich dann literarische Texte und mediale Kulturprodukte dazu, vermittels einer didaktischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Fremdverstehens (Bredella und Delanoy 1999), ein Verständnis für interkulturelle Differenz und Übereinstimmung, aber auch für die komplexeren Aspekte transkultureller Hybridität und Spannung zu wecken (Antor 2007).