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Didaktik der modernen Fremdsprachen

 

Mit der Juniorprofessur für die Didaktik der modernen Fremdsprachen wurde an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln eine Stelle eingerichtet, die in dieser Form in der deutschen Hochschullandschaft bislang einmalig ist. Sie verbindet die Lehre und Forschung der traditionell sprachimmanent ausgerichteten modernen Schulfremdsprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Niederländisch, Russisch und Spanisch miteinander. Damit stützt sie die Konzepte der Mehrsprachigkeitsdidaktik und der Interkulturalität, wie sie vom Europarat seit der Einführung des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprache (2001) mit der Zielsetzung postuliert werden, dass sich die Bürgerinnen und Bürger Europas zu interkulturellen Mediatoren entwickeln sollen. Gleichzeitig stellt sie den ersten Schritt hin zu einer sprachübergreifenden Grundlagenausbildung zukünftiger Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer dar, die in Forscherkreisen u.a. durch die Forderung nach einem sprachübergreifenden Curriculum für die modernen Schulfremdsprachen diskutiert wird.

Selbstverständlich beinhaltet das große Feld der Fremdsprachendidaktik zahlreiche Fragestellungen, die ausschließlich sprachbezogen untersucht und für den Transfer in die Praxis aufbereitet werden können. Gleichzeitig können einzelne Sprachen aber auch von Forschungsergebnissen, die in anderen Sprachen erzielt wurden, profitieren bzw. es können Fragen gestellt werden, denen sprachunabhängig nachgegangen werden kann. Ein gutes Beispiel stellen hier die in jüngerer Vergangenheit stetig zunehmenden Forschungsergebnisse aus dem Bereich des evidenzbasierten Lehrens und Lernens von Fremdsprachen dar.

Da sich die universitäre Lehre an deutschen Hochschulen insbesondere dadurch auszeichnet, aktuell und forschungsgespeist zu sein, erscheint es als logische Konsequenz, auch eine kleine Auswahl fremdsprachendidaktischer Lehrveranstaltungen sprachübergreifender Natur anzubieten, die zunächst von einer metasprachlichen Ebene ausgehend den theoretischen Rahmen des Lehrens und Lernens fremder Sprachen betrachten, um dann in einem zweiten Schritt wiederum zahlreiche Anknüpfungspunkte an die jeweiligen von den Studierenden praktizierten Zielfremdsprachen zu finden.

Da sich die Lehre und Forschung in enger Kooperation mit den einzelnen Philologien bzw. Instituten/Seminaren der Philosophischen Fakultät vollzieht, gleicht die Struktur der Didaktik der modernen Fremdsprachen denjenigen der Einzelsprachdidaktiken: Traditionell werden diese gerne in Anlehnung an die binäre Teilung der Fachwissenschaften in Sprach- und Literaturdidaktik gegliedert. Für den Transfer in die Schulpraxis bieten sich auch andere Aufteilungen bspw. nach den zu fördernden sprachlichen Grundkompetenzen, wie Lese-, Sprech-, Schreib-, Hör- sowie Hör-Seh-Kompetenz, an oder in Anlehnung an gezielte unterrichtliche Fragestellungen, wie Wortschatz- oder Grammatikarbeit.